Asendorf & Neyer - Sechs Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie

2. Informationsverarbeitungsparadigma

Implizite Einstellungen - IAT 

Erst 1998 gelang es Anthony G. Greenwald, durch ein anderes Testverfahren, die Impliziten Assoziationstests (IAT), implizite Einstellungen zuverlässiger zu erfassen
 
Implizite Assoziationstests (IATs):
= Verfahren, dass es erlaubt, die implizite Einstellung einer Person zu einer bestimmten Klasse von Gegensatzpaaren innerhalb von knapp zehn Minuten am Computer zu bestimmen 
→ Verfahren basiert auf der Annahme, dass es Personen leichter fällt, auf miteinander assoziierte Konzepte (zB Assoziationen zwischen jung - positiv & alt - negativ) mit derselben Antwort zu reagieren anstatt auf miteinander nicht assoziierte Konzepte (zB jung-negativ & alt-positiv) 
 
  1. Positive & negative Wörter werden auf dem Bildschirm präsentiert und sollen durch Drücken einer Antworttaste links bzw. rechts auf der Tastatur so schnell & fehlerfrei wie möglich als positiv bzw. negativ kategorisiert werden (zB links: negativ, rechts: positiv) 
  2. Dasselbe wird für die Kategorisierung der Einstellungsobjekte geübt, wobei es sich um Gegensatzpaare handeln muss (z. B. links: alt, rechts: jung).
  3. Dann werden die Antworttasten mit den assoziierten Kategorien belegt (z. B. links: alt – negativ, rechts: jung – positiv) und viele Exemplare beider Kategorien kategorisiert.
  4. Nun werden die Zuordnungen der Einstellungsobjekte vertauscht (z.B. links: jung, rechts: alt) und dies wird eingeübt.
  5. Die Antworttasten werden mit den nicht assozi- ierten Kategorien belegt (z. B. links: jung – negativ; rechts: alt – positiv) und wieder viele Exemplare beider Kategorien kategorisiert.
     
Die Verlangsamung in (5) relativ zu (3) (mittlere Reaktionszeit in (5) minus mittlere Reaktionszeit in (3)) ist der IAT-Effekt, der die implizite Einstellung zum einen Einstellungsobjekt relativ zu seinem Gegensatz misst (z. B. misst er im Jung-Alt-IAT die implizite Einstellung zur Jugend)
 
 

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