VU Gesundheitspsychologie

2. Gesundheitsverhalten

Prädiktoren des Essverhaltens

Das Essverhalten ist durch viele Faktoren bestimmt.

→ kulturelle Normen, wie z. B.: „Man muss immer seinen Teller

leer essen“, haben einen Einfluss auf die Essgewohnheiten.

→ Im Bereich Ernährung beforschen Gesundheitspsychologen in der Regel bestimmte Aspekte des Essverhaltens, wie den Snackkonsum oder die Häufigkeit des Obst- und Gemüseverzehrs.

Povey und Kollegen (2000):
untersuchten zwei Ernährungsverhaltensweisen mit Hilfe der Theorie des geplanten Verhaltens 

  1. das Essen von fünf Portionen Obst und Gemüse täglich
  2. eine fettarme Ernährung.
Weiterhin wurde hier die Rolle der Selbstwirksamkeit untersucht, die eigentlich nicht in der TPB enthalten ist.

In Fragebögen wurden die Variablen der Theorie des geplanten Verhaltens (Einstellung, subjektive Norm, wahrgenommene 
 Verhaltenskontrolle, Intention und zusätzlich die Selbstwirksamkeit) erfasst.

→ Einen Monat später wurden die Personen dann zu ihrem tatsächlichen Ernährungsverhalten befragt.

Ergebnisse bestätigten sowohl die gute Vorhersagekraft der Variablen der TPB für die Intention, Obst und Gemüse zu konsumieren (57 % Varianzaufklärung), als auch für die Intention zur fettarmen Ernährung (64 % Varianzaufklärung).
Die Varianzaufklärung im Verhalten fiel allerdings etwas geringer aus (19 % für den Obst- und Gemüsekonsum und 32 % für die fettarme Ernährung).

Insgesamt erwies sich in dieser Studie die Selbstwirksamkeit als besserer Prädiktor als die wahrgenommene Verhaltenskontrolle.

Zur Förderung einer gesunden Ernährung in der Bevölkerung starten immer wieder große Kampagnen in Deutschland. Eine besonders erfolgreiche und gesundheitspsychologisch fundierte Kampagne ist die „Pfundskur“ von Pudel und Schlicht (2004)

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